Wer das Glück hat, einen eigenen Garten sein eigen zu nennen, macht sich sicher regelmäßig Gedanken über die Gestaltung und Nutzung dieses grünen Fleckens. Da liegt es nahe, einmal in Richtung China zu schauen und einige grundsätzliche Regeln anzuwenden, um eine richtige Wohlfühloase zu schaffen...

Garten ist nicht gleich Garten

Der Begriff 'Feng Shui Garten' ist eigentlich nicht ganz richtig gewählt, wird hierzulande aber häufig für asiatisch anmutende Gärten verwendet. Die Regeln des Feng Shui beziehen sich nämlich mehr auf künstliche Umgebungen, die wir in Form von Häusern erschaffen.

Allerdings gibt es im Feng Shui einige Regeln, die mit der Umgebung des Hauses zu tun haben, was auch zum Haus gehörende Gärten mit einschließt.

Der Feng Shui Garten dient zur Entspannung und soll uns einen Rückzugsort bieten, wo wir unsere Energie auftanken können. Zwei Wege führen zu diesem Ziel. Wir können den Garten so anlegen, dass er wie ein Bild aussieht und von einer Terrasse oder aus einem Fenster einen schönen Ausblick bietet, oder wir machen den Garten begehbar, so dass der Betrachter auf angelegten Wegen immer wieder neue Dinge entdecken kann.

Die erste Variante eignet sich eher für kleine Grundstücke, während der begehbare Garten naturgemäß etwas mehr Fläche braucht.

Die Regeln

Ein Garten lebt von seinen Pflanzen, aber auch von anderen Dingen, die als Dekoration dienen können. Pflanzen gehören nach der Fünf Elemente Lehre zum Holzelement und werden vom Wasserelement genährt.

Deshalb gehört in einen Feng Shui Garten neben Pflanzen auch immer Wasser. Ob ein kleiner Brunnen, ein Teich oder ein Flusslauf - der Fantasie (und dem Geldbeutel) sind hier keine Grenzen gesetzt.

Die Jahreszeiten


Pflanzen ändern ihr Aussehen im Laufe des Jahres. Blumen blühen und verwelken, Bäume werfen ihre Blätter ab. Um diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, sollten die Pflanzen so gewählt werden, dass zu jeder Jahreszeit eine angenehme Atmosphäre im Garten herrscht. Gerade im Spätherbst und im Winter kann ein Garten sehr trist wirken, wenn er nur mit Laubbäumen bestückt wurde. Es empfiehlt sich daher, einige immergrüne Bäume zu setzen und die Laubbäume so zu pflanzen, das sie im Herbst ein schönes Farbenspiel zwischen den anderen grünen Pflanzen erzeugen und so die Atmosphäre verändern.

Blumen blühen zu den verschiedensten Zeiten. Sucht man sie gezielt aus, kann man dafür sorgen, dass von Frühling bis Herbst immer etwas Blühendes im Garten zu sehen ist. Das verstärkt die  Lebendigkeit eines Gartens.

 

Zusätzliche Objekte

 

Gegenstände wie zum Beispiel Statuen, Bänke oder Felsbrocken können ganz gezielt eingesetzt werden, um dem Garten mehr Abwechslung zu geben. Besonders reizvoll ist es, wenn diese Objekte nicht auf den ersten Blick zu sehen sind und die Neugierde des Betrachters wecken. Bei kleinen Gärten sorgen solche halb versteckten Objekte zudem für ein größeres Raumgefühl.

Ein ganz entscheidender Faktor in einem Garten sind die Wege. Zu vermeiden sind gerade, linear angelegte Pfade. Sanfte Kurven geben dem Garten Größe und laden zum spazieren gehen ein. Besonders schön ist es, wenn ein Weg nicht sofort komplett zu sehen ist, sondern beispielsweise hinter einem Busch verschwindet. So wird die Aufmerksamkeit des Besuchers erhöht und der Garten wirkt abwechslungsreicher. Speziell bei kleinen Gärten lassen sich so optische Täuschungen erreichen: Ein Weg, der hinter einen Busch führt und dort endet, wird vom Betrachter nicht als Sackgasse wahrgenommen und suggeriert mehr Größe.

 

Sonne und Wind

 

Die Himmelsrichtungen spielen im Feng Shui immer eine große Rolle. Für Ihren Garten bedeutet das, dass Sie den Lauf der Sonne mit einplanen und dabei auch berücksichtigen sollten, wie sich dieser im Laufe des Jahres verändert. Sie könnten zu diesem Zweck zum Beispiel eine Sonnenuhr einplanen. Dort wo sie steht, sollte das ganze Jahr über Sonne sein (wenn das Wetter es zulässt) und man kann mit einem Blick immer die Himmelsrichtung erkennen.

Auch die Windverhältnisse spielen eine große Rolle für die Harmonie Ihres Feng Shui Gartens. Gerade wenn es um Sitzplätze geht ist es unerlässlich, windgeschützte Ecken zu schaffen. Eine kühle Brise kann einem den schönsten Blick in den Garten vermiesen, während ein windgeschütztes sonniges Fleckchen auch bei kühleren Temperaturen seinen Reiz hat.

 

Was sonst noch zu beachten ist...

  • Ein Feng Shui Garten ist zwar künstlich angelegt, sollte aber auf keinen Fall so wirken.
  • Gibt es Höhenunterschiede im Garten, sollten diese auf natürliche Weise mit einbezogen werden.
  • Wasser fließt immer bergab. Deshalb sollte ein Teich am niedrigsten Punkt des Gartens angelegt werden.
  • Ein Garten sollte niemals protzig wirken.
  • Bei großen Gärten lassen sich prima bepflanzte Bereiche mit leeren Flächen abwechseln, um den Raum zu nutzen.
  • Kleine Gärten sollten entsprechend kleinere Pflanzen beherbergen, damit die Relation stimmig bleibt.

 

Mindestabstände zwischen Baum und Haus

  • Magnolie, Eibe – 5m
  • Lorbeer, Stechpalme    - 6m
  • Pechtanne – 7m
  • Fichte – 8m
  • Goldregen – 9m
  • Apfel, Birne, Birke – 10m
  • Kirsche, Pflaume, Vogelbeere – 11m
  • Hagedorn – 12m
  • Walnuss – 14m
  • Buche – 15m
  • Bergahorn – 18m
  • Ahorn, Zyprese, Esche – 20m
  • Kastanie – 22m
  • Eiche, Ulme – 30m
  • Pappel – 35m
  • Weide – 40m