Der männliche Weg

In sechs Schritten zu einer vitalisierenden, harmonischen Sexualität

Mit den folgenden sechs Tipps kannst du deine Sexualität nicht nur tiefer genießen, sondern stärkst auch gleichzeitig Körper, Geist und Seele. Du kannst lernen, besser auf deine Partnerin einzugehen und mit ihr gemeinsam die zahlreichen Freuden eines erfüllten Sexuallebens zu erfahren.


Schritt 1: Rede mit deiner Partnerin!

Die Kommunikation mit unserem Partner ist wichtig. Häufig sind Frauen wie Männer der Meinung, ohne Samenerguss am Ende fehlt etwas oder der Liebesakt war nicht befriedigend für beide. Mit zunehmendem Alter tritt aber gerade das in den Hintergrund und Männer können die körperliche Liebe auch ohne Ejakulation genießen. Über die eigene Sexualität zu sprechen fällt vielen Männern schwer – vor allem, wenn sie sehr lange mit ihrer Partnerin zusammen sind und das Thema schon seit Jahren nicht mehr berührt wurde. Wenn du etwas Neues probieren möchtest, solltest du nicht denken, dass deine Partnerin das schon spüren wird. Viel besser ist es, vorher mit ihr zu sprechen und ihre Meinung zu hören, damit sie nicht verunsichert wird und neue Wege mit dir gemeinsam genießen kann. Jeder Lebensabschnitt bringt Veränderungen mit sich und von Zeit zu Zeit überholen sich langjährige Gewohnheiten. Lerne dich selbst und deine Partnerin immer wieder neu kennen, dann wird es garantiert nicht langweilig. Auch wenn du am Anfang einer Beziehung stehst, ist es wichtig, die Bedürfnisse des anderen zu erforschen. Wer von Anfang an offen über das Thema Sexualität miteinander spricht, schafft die besten Voraussetzungen für ein Liebesleben, das beide erfüllt.


Schritt 2: Schaffe harmonische Bereiche für die Liebe!

Das Schlafzimmer ist in der Regel der Hauptbereich für sexuelle Aktivitäten. Wer beruflichen oder privaten Streit mit ins Schlafzimmer nimmt, verankert diesen Platz mit negativen Gefühlen. Streite nicht im Bett! Konflikte sollten wirklich nicht an diesem Ort ausgetragen werden! Das schadet nicht nur deinem erholsamen Schlaf, sondern auch der sexuellen Beziehung. Paare, die viel im Schlafzimmer streiten, neigen in der Regel dazu, sich bei einem kurzen Liebesakt wieder zu versöhnen und versuchen so, die herrschende negative Spannung aufzulösen. Auf Dauer ist das keine gute Lösung. Trage deine Konflikte besser an einem anderen Ort aus und nimm negative Emotionen möglichst nicht mit ins Bett.

Schaffe dir in deinem Schlafzimmer eine Atmosphäre, die dir einen geschützten Rahmen für intime Stunden bietet. Der spontanen Lust sollte nicht das Wasser abgegraben werden, weil es keinen schönen Platz in deinem Zuhause gibt, an dem man sich einander hingeben kann. So wie wir versuchen, den meisten Aktivitäten in unserem Haus einen festen Raum zu geben (Küche zum Kochen, Esszimmer zum Essen), sollte es auch einen Platz für die Liebe geben.


Schritt 3: Reinige dich emotional vor dem Liebesakt

Männer neigen oft dazu, Sex als Stressabbau zu nutzen. Sie glauben, mit einer Ejakulation kann man Anspannung und schlechte Gefühle aus Kopf und Körper fegen. Das funktioniert leider nur kurzzeitig, denn auch wenn der Körper sich nach dem Samenerguss entspannt, bleiben doch die negativen Emotionen im Körper und setzen sich in unseren Organen fest. Auf Dauer kann das eine Reihe von Krankheiten verursachen, die unsere Lebensqualität erheblich schmälern können. Viel besser ist es, sich regelmäßig bewusst von diesen negativen Emotionen zu befreien und sie erst gar nicht mit ins Schlafzimmer zu nehmen. Die Taoisten nutzen dafür eine wirkungsvolle Methode, die sich am besten mit ‚Die sechs heilenden Laute’ übersetzen lässt und die ihre Entsprechung in der Fünf Elemente Lehre hat. Dabei handelt es sich um leichte Körperbewegungen, die mit einem Laut versehen werden. Eine Anleitung für diese Übungen finden Sie hier.


Schritt 4: Trenne Orgasmus von Ejakulation!

Kurz vor dem Orgasmus kommt der Mann an einen Punkt, an dem der Samenerguss nicht mehr aufzuhalten ist. Die erste Lernaufgabe besteht darin, diesen Punkt nicht zu überschreiten, sondern kurz davor innezuhalten. Damit das gelingt, sollte man zunächst auf die Atmung achten. Lange tiefe Atemzüge helfen dir, einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden und dabei die Sexualenergie, die sich im Lendenbereich ansammelt, in den oberen Bereich des Körpers zu ziehen.

Kurz vor der Ejakulation wird die Atmung in der Regel schneller. Wenn du versuchst, an diesem Punkt gleichmäßig und langsam weiter zu atmen, kannst du den Samenerguss hinauszögern. Oft ist zu lesen, dass man(n) sich ablenken und an etwas vollkommen anderes wie zum Beispiel Fußball denken soll, um die Ejakulation zu vermeiden. Schöner ist es natürlich, bei der Sache zu bleiben und lieber auf die Atmung zu achten. Wer seine Atmung im Griff hat, kann seine sexuellen Empfindungen in jeden beliebigen Bereich des Körpers lenken.

Ein weiterer wichtiger Helfer beim Trennen eines Orgasmus vom Samenerguss ist der Pubococcygeus (PC) Muskel, mit dem wir auch den Harnfluss kontrollieren können. Männer spüren diesen Muskel zwischen Hoden und After, und er kontrahiert während der Ejakulation. Durch Anspannung dieses Muskels lässt sich der Samenerguss verhindern. Vorraussetzung dafür ist allerdings, dass der Muskel gut trainiert ist. Wie stark der PC-Muskel ist, lässt sich am besten beim urinieren feststellen. Lässt sich während des Harnlassens der Strahl beliebig unterbrechen, ist der Muskel gut entwickelt. Harn- und Samenleiter laufen durch die Prostata und lassen sich beide mit dem PC-Muskel kontrollieren. Dabei sollte man es allerdings nicht übertreiben. Wenn der Drang zu stark wird, sollte man ihm nachgeben. Es geht hier nicht um Hochleistungssport, sondern um sanfte Praktiken, mit denen man Sex wirklich zur schönsten Sache der Welt werden lassen kann.


Schritt 5: Lasse die sexuelle Energie im Körper zirkulieren!

Wenn es dir gelingt, mit Hilfe der Atmung und des PC-Muskels den Samenerguss hinauszuzögern und die Sexual-Energie in der Leistengegend zu sammeln, kannst du diese Kraft nun zur Belebung deines gesamten Organismus nutzen. Am einfachsten ist es, mit der Atmung die Energie an der Wirbelsäule hochzuziehen. Dabei atmet man die Energie aus dem Beckenbereich in die Wirbelsäule bis in den Kopf und von dort wieder auf der Vorderseite des Körpers hinunter bis kurz unterhalb des Bauchnabels. Dieser so genannte ‚Kleine Energiekreislauf’, ist im Mund unterbrochen. Deshalb ist es wichtig, beim atmen die Zungenspitze an den oberen Gaumen kurz vor die Schneidezähne zu legen. Damit wird der Kreislauf geschlossen und die Energie kann im Körper zirkulieren. Das Einspeisen in den kleinen Energiekreislauf ist sehr wichtig, damit sich die sexuelle Energie nicht im Beckenbereich staut, was zwangsläufig zu einem Entladungsdrang führt. Wenn es mit dem zirkulieren nicht sofort klappt, sollte man dem Drang zum Samenerguss ruhig nachgeben, um nicht mit Schmerzen durch die Stauung im Beckenbereich konfrontiert zu werden. Jeder Mann fühlt intuitiv, wann es besser ist zu ejakulieren und wann die Energie besser im Körper bleibt.

Mit etwas Übung geht das Hochatmen der Energie in den ‚Kleinen Energiekreis’ mit einem orgastischen Gefühl einher, das sich im ganzen Körper ausbreitet. Das sexuelle Empfinden beschränkt sich dabei also nicht nur auf die Sexualorgane, sondern durchdringt jede einzelne Zelle. Auf diese Weise können auch Männer mehrere Orgasmen erleben, die in ihrer Intensität jedes Mal zunehmen können. Positiver „Nebeneffekt“ ist eine Energiedusche für den ganzen Organismus und die Vitalisierung aller Zellen.


Schritt 6: Achte auf deine Ernährung!

Auch wenn es abgedroschen klingt und man überall hört wie wichtig eine gute Ernährung ist, wollen wir hier kurz auf unsere Essgewohnheiten eingehen. Die schwerste Arbeit für den menschlichen Körper ist die Verdauung. Wenn wir zuviel essen, muss sich unser System auch noch mit dem Anlegen von Speichern – sprich Fettpolstern beschäftigen. Wer seinen Körper mit der Verarbeitung von Nahrung überbelastet, hat natürlich weniger Kraft für andere Dinge. Eine ausgewogene Ernährung bringt auch unser sexuelles Verlangen in Schwung und schon mancher Couchpotato wurde wieder munter, nachdem er Chips und Bier weggelassen hat. Eine erfüllte Sexualität hängt mit vielen Faktoren zusammen und die Ernährung sollte nicht unterschätzt werden.

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